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Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer in Deutschland e. V.

Rückblick HHBT 2005

Haus- und Hobbybrauertage 2005 in Himmelkron

Nachdem die ersten Haus- und Hobbybrauertage des VHD e.V. in 1996 mit überzeugender Kompetenz in Sachen Organisation und Durchführung durch die Himmelkroner Braufreunde durchgeführt wurden, hatte sich der Vorstand einstimmig für die Durchführung der Jubiläumsveranstaltung durch die erfolgreichen Organisatoren von damals entschieden. Andrang wie noch in keinem Jahr herrschte beim nunmehr zehnten Treffen der Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer Deutschlands (VHD) am ersten Oktoberwochenende 2005 in Himmelkron. Im Fokus des drei Tage dauernden Events standen wie immer die Jahreshauptversammlung, die Verkostung und Prämierung der mitgebrachten Hausbrauerbiere, die Besichtigungsfahrten in die nähere Umgebung, die Fachvorträge, der Haus- und Hobbybrauermarkt und natürlich Fachgespräche und Gedankenaustausch unter Freunden und Gleichgesonnenen; ein ansprechendes Programm eben.

Aus dieser Historie heraus läßt sich das Interesse der 200 interessierte Frauen und Männer incl. Kinder aller Altersgruppen erklären, die aus ganz Deutschland angereist waren, um sich in geselliger Runde über ihr Hobby auszutauschen und mit vielen Erlebnissen und neuen Erkenntnisse am Ende der Veranstaltung Ihre Heimreise anzutreten. Veranstalter und Organisator der Jubiläums- Hobbybrauertage waren in erster Linie die Himmelkroner Hobbybrauer, deren Brauhaus, das sogenannte „Grampphaus“ mitten im Ort, vielen Interessenten für einen Blick hinter die Kulissen und einen Probeschluck an den drei Tagen offen stand. Das fand regen Zuspruch. Es war ein ansprechender Treffpunkt für alle Interessierten, der immer wieder für interessante Gespräche sorgte. Selbst das Regionalfernsehen berichte in einem Beitrag über die Hintergründe des Events und die Hausbrauerbewegung.

Hobbybrauer im Rathaus

Der Auftakt der Jubiläumsveranstaltung wurde durch eine Abordnung der Hobbybrauer im Kulmbacher Rathaus eingeläutet. Vom Landrat Klaus Peter Söllner und Bürgermeister Henry Schramm wurde die Abordnung des VHD und der Himmelkroner Hobbybrauer im Kulmbacher Rathaus empfangen. In der Laudatio wurde die Initiative der Haus- und Hobbybrauer gewürdigt. Ferner wurden die Anwesenden über die Tradition des Brauhandwerks in Verbindung mit der Geschichte der Stadt Kulmbach informiert. So lassen sich Tradition und Moderne zusammenfassen; die Keimzelle des Hausbrauens entstand in historisch begründeter Umgebung. Unser Gründungsmitglied Walter Simon wurde in der Laudatio als Pionier und „Franz Beckenbauer“ der nationalen Hausbrauerszene bezeichnet. Nach der Rückkehr in Himmelkron schloß sich für eine größere Gruppe von Hobbybrauern ein Bierverkostungsseminar im Saal des Himmelkroner Grampphauses an. Fachkundige Informationen lieferte der 1. Vorsitzende des VHD e.V.; Dieter Birk. Hier wurde den potentiellen Verkostern die drei Biersorten der diesjährigen Verkostung näher gebracht. Es ging in dieser Veranstaltung um die Besonderheiten der Biersorten Märzen, Weizenbock hell und Rauchbier. Unter anderem sollte auch der Umgang mit dem Verkostungsschema des VHD geübt werden und die Kompetenz in Sachen Bewertung gefestigt werden. Sicherlich kann ein solches Kurzseminar nicht das zweitägige Seminar in Rockenbach ersetzen; aber für die Verkostung am anderen Tag konnte hier noch einmal auf wesentliche Definitionen eingegangen werden.

Jahreshauptversammlung

Am Samstagabend hatte die VHD zur Jahreshauptversammlung in der Mensa der „Werkstatt für Behinderte“ kurz „WfB“ in Himmelkron eingeladen. Dort standen die Zeichen unter dem Motto „Begegnung bei fränkischen Spezialitäten“. Das Motto wurde untermauert durch fränkische Bierspezialitäten und die fränkische Brotzeit. Für das leibliche Wohl der Besucher der Jahreshauptversammlung war ausreichend gesorgt. Die Themen der Jahreshauptversammlung boten ausreichend Diskussionsstoff, so dass die kurzweilige Veranstaltung erst gegen 23 Uhr zu Ende war und ab diesem Zeitpunkt konnte die Pflege der Brauerfreundschaften eingeläutet werden Wer wollte konnte nach dem offiziellen Ende der Jahreshauptversammlung bereits den Shuttle-Service von Peter Schobert und Jürgen Hofmann in Anspruch nehmen. Die letzten Heimkehrer dürften in den frühen Morgenstunden ihr Quartier erreicht haben; was aber nicht zu Lasten der beiden Fahrer ging, sondern eher mit der Attraktivität des Himmelkroner Nachtlebens in Verbindung zu bringen ist.

Am Sonntag früh, nach einer Morgenandacht – hier hätte ich mir persönlich mehr Zuspruch gewünscht – in der Autobahnkirche, die der Vorsitzende der Himmelkroner Hobbybrauer, Pfarrer Dieter Hornfeck hielt, konnten die Teilnehmer der 10. HHBT zügig zu den wartenden Bussen eilen, um dann die avisierten Reiseziele in Kulmbach, Bayreuth und der Fränkische Schweiz zu erreichen. Für die ganztägigen Ausflüge hatte das Organisationsteam ausreichend recherchiert, und so konnten spannende und interessante Ziele besucht werden. Während in Bayreuth das Museum der Brauerei Maisel von besonderem Interesse war, durften die Brauer in mehreren Kleinbrauereien der Fränkischen Schweiz erlesene Sude verkosten und mit den Braumeistern diskutieren. Doch zuvor galt es die Geheimnisse und Sehenswürdigkeit der größten Fränkischen Tropfsteinhöhle in Pottenstein zu erkunden. Auch der Besuch des Opernhauses in Bayreuth passte sich harmonisch in das Tagesprogramm einer weiteren Tour ein. In Kulmbach folgte nach einer Besichtigung der Plassenburg die obligatorische Einkehr in der Kommunbräu, dem Ort der Gründung der Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer Deutschlands im Jahr 1995. Hier wurde die Sudanlage ebenso unter die Lupe genommen wie anschließend das interessante Brauereimuseum auf dem Mönchshofgelände.

Bierverkostung

Unterdessen hatte sich das Expertenteam der Verkostung am Nachmittag daran gemacht, die in ausgesprochen großer Zahl eingereichten Hausbrauerbiere auf verschiedene Kriterien wie Geschmack, Geruch, Farbe, Schaum und Rezenz sorgsam zu verkosten. Vor der Arbeit hatte das Organisationsteam der Himmelkroner Hobbybrauer noch das Vergnügen gesetzt. Bedingt durch die Zeitschiene der Verkostung hatten die Verkoster die Möglichkeit das Eisenbahnmuseum in Neuenmarkt zu besuchen; hier durfte eine Fahrt auf einem historischen Zug ebenso wenig fehlen; wie die Besichtigung der umfangreichen Exponate des Museums.

Brauerabend mit Musik und Bürgermeister

Der schon historische Brauerabend am zweiten Veranstaltungstag fand im Rasthaus Opel statt. Bei dieser Gelegenheit lobte der Schirmherr der Hobbybrauertage, der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider, das seit vielen Jahren gedeihliche Miteinander zwischen Hobbybrauern, Gemeinde und Kirchengemeinde. Die Himmelkroner Brauer bereicherten das kulturelle Geschehen am Ort nachhaltig und beispielhaft. Nach einem umfangreichen Büfett und den Einlagen der zwei Musiker, die es verstanden der Stimmung im Saal mit einem Potpourie aus Hits einzelner Musikepochen und so manchen Witz einzuheizen, fand die mit Spannung erwartete Prämierung der Siegerbiere statt. So mancher Hausbrauer hätte sich wohl etwas mehr Ruhe zur Unterhaltung gewünscht; doch das Duo hatte schnell die musikalischen Brauer auf seine Seite ziehen können. Die Vorbereitungen zur Prämierung der Hausbrauerbiere sorgten für einen weiteren Anstieg des Adrenalinspiegels unter den Anwesenden, denn jeder im Saal wollte doch wissen; welches der eingereichten Biere als das Siegerbier der jeweiligen Kategorie gekürt werden sollte. Mit Spannung verfolgten die Anwesenden die Ankündigungen von Dieter Birk, der die jeweilig Platzierten zur Übergabe der Urkunde und der Präsente vor das Publikum bat. Nach Veranstaltungsende konnte jeder nach Belieben sich erneut vom Vorteil eines Shuttle-Service überzeigen, denn dieser brachte die zahlreichen Teilnehmer unbeschadet in ihre Quartiere, sofern sie nicht im Rasthaus untergekommen waren oder es sich in den zahlreich anwesenden Wohnmobilen und –wagen gemütlich machten. Auch für die „Camper“ hatten die Organisatoren hervorragend gesorgt; so konnten die sanitären Anlagen des Rasthofes Opel unentgeltlich genutzt werden. Was auch regen Zuspruch fand. Es war eben an alles gedacht, kleine aber nicht unwesentliche Aufmerksamkeiten.

Ausklang mit Fachvorträgen

Den Abschluß der dreitägigen Jubiläumsveranstaltung am Montagvormittag bildeten die drei Fachvorträge. Zum Thema „Kühlung und Gärprozeß“ referierte der Brauerlehrer der Kulmbacher Berufsschule, Hermann Trautner, über den „Biermarkt heute und morgen“ konnten interessante Informationen von „Markgrafen“-Getränkevertriebsleiter Bernd Lehner  an die wissbegierigen Zuhörer weitergegeben werden. Den dritten Fachvortrag von Büttnermeister Hans Weis aus Weismain gab es zum Thema „Das Büttnerhandwerk“.

Was für eine Jubiläumsveranstaltung nicht fehlen durfte, war ein Rückblick auf die bisherigen Veranstaltungsorte unter Einbindung der jeweiligen Organisatoren bzw. Ausrichter. So konnte im Rasthaus Opel eine beeindruckende Collage der Jahre 1996 bis 2005 präsentiert werden. Auf zehn Stellwänden wurden eindrucksvoll die Highlight eines jeden Jahres noch einmal dargestellt.

Zum Schluß sei noch einmal ein Dank an unsere Braukollegen in Himmelkron erlaubt, wie lautete das treffende Resümee eines Teilnehmers, „… es ist gar nicht aufgefallen, das es so viele Teilnehmer mehr waren wie auf den anderen Hausbrauertagen…“.

Michael Mihm

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